
JVA München baut größte Krankenabteilung im bayerischen Justizvollzug
Auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt (JVA) München entsteht derzeit die größte Krankenabteilung innerhalb des bayerischen Justizvollzugs. Mit 4.600 Quadratmetern Nutzfläche und 94 stationären Krankenplätzen wird die neue Einrichtung eine umfassende medizinische Grundversorgung für die Insassen bieten. Dadurch können Verlagerungen in andere Krankenhäuser mit aufwändigen Transporten und Überwachung der Personen weiterstgehend vermieden werden.
„Die neue Krankenabteilung ist ein wichtiger Baustein in unserem Sanierungsprozess der JVA München", sagt Ltd. BD Eberhard Schmid, Leiter des Staatlichen Bauamts München 1. „Sie wird sowohl medizinische als auch vollzugliche Anforderungen erfüllen und ist speziell auf die Bedürfnisse unseres spezifischen Patientenklientels zugeschnitten."
Das neue Gebäude, das sich durch zwei Lichthöfe und eine rechteckige Form von etwa 30 m x 80 m auszeichnet, ist in seiner Architektur an die Sicherheitsanforderungen des Justizvollzugs angepasst. Es wird eine extensive Dachbegrünung und begrünte Innenhöfe haben. Die Fassade wird in Form einer langlebigen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Klinkervorsatzschale errichtet.
Die energetischen Anforderungen werden durch Fernwärme, Wärmerückgewinnungsanlagen und Verdunstungskühlung bei Lüftungsanlagen erfüllt.
Ein besonderes Highlight des Projekts ist die Integration von Kunst am Bau. Nach einem abgeschlossenen Kunstwettbewerb wird die Preisträgerin Verena Seibt aus München in einem Poesie-Workshop mit Gefangenen 94 Glasfenster, eingepasst in Teile der Vergitterung der Krankenräume, und eine Publikation erarbeiten.
Die Bauarbeiten begannen im Mai 2020 mit der Errichtung einer temporären Kfz-Schleuse für den Baustellenverkehr. Im März 2021 wurde die Baugrube ausgehoben und im Juli 2021 der Rohbau begonnen. Die Inbetriebnahme der Krankenabteilung ist für Herbst 2025 geplant. Die genehmigten Kosten für das Projekt belaufen sich auf 62,3 Millionen Euro.
"Wir freuen uns darauf, dieses wichtige Projekt zum Abschluss zu bringen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der JVA München zu leisten", fügt Ltd. BD Schmid hinzu.