Aussenansicht Portal Strafjustizzentrum München
Aussenansicht Portal Strafjustizzentrum München © Dr. Stefan Satzl

Neubau Strafjustizzentrum - Zentrale Zusammenführung aller Strafbehörden in einem modernen Gebäude

Das neue Strafjustizzentrum am Leonrodplatz in München wird alle Strafgerichte und Staatsanwaltschaften der Stadt zentral zusammenführen. Mit insgesamt sieben Behörden und etwa 1.300 Bediensteten ist es die größte Hochbaumaßnahme des Freistaates Bayern. Der Bau wurde notwendig, um den hohen Sanierungsbedarf des bisherigen Strafjustizzentrums an der Nymphenburger Straße zu decken. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für 2025 geplant, die offizielle Übergabe erfolgt ab Mär 2026. „Das neue Strafjustizzentrum ist ein beeindruckend großes Gebäude und steht in der Tradition repräsentativer, nachhaltiger staatlicher Gebäude“, betont Bauamtsleiter Herr Ltd. BD Schmid.

Im Dezember 2012 wurde ein Architektenwettbewerb für das Grundstück am Leonrodplatz ausgelobt. Aus 27 eingereichten Beiträgen erhielt das Architekturbüro Frick Krüger Nusser plan 2 GmbH den ersten Preis. Der Wettbewerbsentwurf sieht einen kompakten Baukörper vor, der etwa nur zwei Drittel der ursprünglich zur Verfügung stehenden Grundstücksfläche einnimmt. Auf der nicht beanspruchten Fläche kann staatlicher Wohnungsbau realisiert werden. Auf einer Nutzfläche von rund 40.000 Quadratmetern werden unter anderem die Strafabteilungen des Amtsgerichts München, die Strafkammern der Landgerichte München I und II sowie die Staatsanwaltschaften München I und II untergebracht. Zudem entstehen 54 Sitzungssäle, darunter ein großer Schwurgerichtssaal mit etwa 300 Quadratmetern für besonders öffentlichkeitswirksame Verhandlungen.

Das Gebäude wird mit drei Innenhöfen, darunter der öffentlich zugängliche „Justizgarten“, gestaltet. Die Eingangshalle bietet großzügige Foyer- und Wartebereiche mit Sichtbezügen zum öffentlichen Raum. Besonderen Wert legte die Planung auf Barrierefreiheit und einen zukunftsfähigen Energiestandard. Eine Photovoltaikanlage im nördlichen Gebäudeteil sowie die Nutzung regenerativer Energien zur Energieeinsparung unterstreichen den nachhaltigen Ansatz. Das Gebäude wird einen passivhausähnlichen Energiestandard erreichen, der die Vorgaben der ENEV übertrifft.

Insgesamt wurden etwa 35 Fachbüros und 100 gewerkspezifische Firmen für die konventionelle Baumaßnahme beauftragt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 400 Millionen Euro.